Proteste im Iran – wie die Iraner:innen gegen die Unterdrückung kämpfen

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„Proteste im Iran“, „Neue Todesfälle“, das und vieles mehr liest und hört man oft in den Nachrichten, aber was ist passiert?

Mahsa Amini, 22 Jahre alt, starb am 16.09.2022 nachdem sie einige Tage von der Polizei festgehalten wurde.

Die junge Frau war in der Hauptstadt Irans unterwegs, als sie aufgrund des falschen Tragens des Kopftuchs von der Sittenpolizei, welche auf das Einhalten der moralischen Regeln achtet, mitgenommen wurde. Wenige Tage nach dem Aufenthalt auf der Wache fiel sie ins Koma und starb.

Das Gutachten weist auf eine Vorerkrankung Mahsas hin, welche zu einem multiplen Organversagen führte, doch die Familie streitet eine Vorerkrankung ab, sie sei immer gesund gewesen. Einige Zeugen berichten von Schlägen der Polizei auf dem Weg zum Auto und sogar das Krankenhaus berichtete auf Social Media von inneren Blutungen, der Post wurde jedoch kurze Zeit später entfernt.

Der Tod der jungen Iranerin löste Proteste gegen die Unterdrückung der Frauen im ganzen Land aus, insbesondere gehen Frauen auf die Straßen, sie verbrennen ihre Hijabs und einige schneiden sogar ihre Haare ab.

Diese Proteste dauern nun schon seit knapp 5 Monaten, allerdings gab es auch schon davor einige, die für die Rechte der Frauen kämpften.

Frauen hatten früher kaum Einschränkungen, sie hatten das Wahlrecht, durften sich kleiden wie sie wollten. Die islamische Revolution 1979 drehte für die Frauen alles um 180°. Sie wurden aus einigen Berufen ausgeschlossen, Männer durften fast über das gesamte Leben der Frauen bestimmen und 1980 kam die Kopftuch-Pflicht.

Bis heute wurden mehr als 30.000 Menschen inhaftiert und knapp 1.000 Menschen durch die Regimekräfte getötet, 4 wurden hingerichtet und einige weitere stehen auf der Warteliste.

Mohammad Mehdi Karami, Seyed Mohammad Hosseini, Mohsen Sherkari und Majidreza Rahnavard – alle vier wurden aufgrund von angeblichen Morden verurteilt und erhängt.

Rahnavard wurde öffentlich hingerichtet.

Wieso öffentlich?

Mithilfe einer Hinrichtung im öffentlichen Raum will die Regierung zeigen, dass diese weiterhin die Macht hat, die Bürger sollen weiterhin die Regeln befolgen und nicht „grundlos“ auf die Straßen gehen und protestieren.

Es ist schwer vorstellbar, dass sich etwas an dem Regime ändert, auch nach knapp 5 Monaten hat sich die Situation nur noch weiter aufgrund der Todesstrafen, dem Abkapseln des Internets zur „Außenwelt“, aber auch seitens der EU durch die vielen Sanktionen gegenüber dem Land verschärft.

Zusammenfassend kann man auf jeden Fall sagen, dass einiges im Iran passieren muss, denn diese Proteste haben den Menschen (hoffentlich) die Augen geöffnet und gezeigt, wie schlimm es mit der Unterdrückung der Frauen in diesem Land ist. Wenn die Bürger des Landes gewinnen und sich etwas ändert, dann erkennt man, dass Frauen nicht die Unterdrückten und Schwächeren sind und dass die bürgerliche Stimme extrem wichtig ist.

Quellen:

https://www.amnesty.de/
https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/iran-oeffentliche-hinrichtung-von-majidreza-rahnavard-zeigt-wahren-charakter-der-justiz
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/514577/iran-anhaltende-proteste-nach-dem-tod-von-jina-mahsa-amini/

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