Massenpanik in der Pizzeria

Veröffentlicht von

Von Fionn, 6. Klasse

Es roch erneut verbrannt. „Wahrscheinlich war wieder eine Pizza verkokelt.“ ĂŒberlegte ich. Heute schon zum dritten Mal. „Wie schmecken die eigentlich?“, fragte ich mich mal wieder. Doch diesmal wollte ich es herausfinden. Es gab nur ein Problem. Wie sollte ich das Schloss vor meinem KĂ€fig aufbekommen. Vorsichtig steckte ich meinen Schwanz durch die GitterstĂ€be. Ich tastete etwas herum, aber ich konnte nichts Brauchbares auf dem Regal finden, auf dem mein GefĂ€ngnis in Form eines Terrariums seit der letzten Renovierung stand. Da kam mir eine Idee. Ich könnte doch meine EckzĂ€hne nutzen. Gesagt, getan. Und es klappte wirklich. Das Schloss sprang auf und ich konnte meiner Freiheit entgegen schlĂ€ngeln. Zum GlĂŒck stand die TĂŒr noch etwas offen. Ich huschte durch den Spalt und kam in einen Raum mit roten WĂ€nden und sehr vielen Menschen, die sich lauthals unterhielten. Vorsichtig glitt ich unter den nĂ€chstbesten Tisch. Unter der weißen Decke, die darĂŒber gelegt war, versteckte ich mich und beobachtete alles genau. Plötzlich fiel, nicht weit von mir, ein StĂŒckchen Pizza zu Boden. „Mmh“, bemerkte ich, „wie das duftet!“ Aber um davon zu kosten, mĂŒsste ich mein Versteck verlassen. „Ach, wird schon nicht so schlimm werden“ dachte ich. Ein großer Fehler. Wenn ich gewusst hĂ€tte, was ich damit angerichtet habe, hĂ€tte ich es sein gelassen.

Vorsichtig schlĂ€ngelte ich aus meinem Versteck. Probehalber zĂŒngelte ich, doch nichts roch komisch oder giftig. Also genehmigte ich mir einen großen Bissen. „Yummy! Das schmeckt köstlich!“, stellte ich erstaunt fest. Doch plötzlich kreischte jemand: „Ahh, eine Schlange!“ Erschrocken fuhr ich herum. Es war plötzlich ganz leise geworden. Alle starrten mich an. In der nĂ€chsten Sekunde brach eine Massenpanik aus, alle liefen kreuz und quer durch die Pizzeria. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich zischte ganz laut, doch das schien alles nur noch schlimmer zu machen. Jeder kreischte und schrie. Panisch schoss ich durch die Menge und versuchte mich zu verstecken. Ich hatte Sehnsucht nach meinem KĂ€fig in dem ruhigen Arbeitszimmer. Irgendwo flog ein PizzastĂŒck durch die Luft und klatschte direkt vor mir auf den Boden. Ich rutschte darauf aus und schlitterte direkt in die Menge. Plötzlich tauchte ein Fuß ĂŒber mir auf und raste auf mich zu. Ich schloss die Augen. Im Hinterkopf bekam ich noch mit, wie Sirenen aufheulten. Leute in Uniformen stĂŒrmten in den Laden. Doch ich konnte mich nur noch auf den pulsierenden Schmerz in meinem ganzen Körper konzentrieren. Dann wurde alles schwarz.

Als ich wieder aufwachte, lag ich in meinem KĂ€fig. Mein Besitzer und ein Arzt beugten sich ĂŒber mich. Um mein Körperende war ein weißes Tuch gewickelt. Vorsichtig bewegte ich es. Es funktionierte. Erfreut zischte ich. Auch mein Besitzer sah erleichtert aus. Ein paar Wochen spĂ€ter konnte ich meinen Schwanz wieder einwandfrei bewegen. Auch den Verband brauchte ich nicht mehr. Ich kringelte mich in meinem neuen KĂ€fig, den ich danach als Geschenk bekommen hatte, auf das Moos. Ich nippte etwas an meinem Wasserspender und freute mich. Nach dem Zwischenfall bekam ich viel mehr FĂŒrsorge. „Was ein Abenteuer“, dachte ich und schlief ein.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert