Zum fünfzigsten Geburtstag des MGM wurden einige Reden gehalten, darunter auch die von Dr. Stefanie Harrecker. Sie war als Vertreterin des Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Oberbayern Ost da und hat sich freundlicherweise für ein Interview mit uns bereit erklärt.
MiNe: Kannten Sie vor dem heutigen Tag schon das MGM?
Frau Dr. Harrecker: Ich kannte es schon, da ich vor ein paar Jahren, als Frau Loders noch Direktorin war, hier auf Schulbesuch war. Die Dienststelle, für die ich arbeite, besucht nämlich reihum die Schulen, um sich ein Bild der Lage zu machen. Aus der Zeit kenne ich das MGM.
MiNe: Und hat die Schule Ihren Erwartungen entsprochen?
Frau Dr. Harrecker: Ja, ich wusste ja bereits vieles über die Schule, zum Beispiel dass sie gut mit digitalen Medien ausgestattet ist oder Theater und Musik stark fördert. Man konnte das auch heute gut sehen.
MiNe: Sie haben ja bei Ihrem Vortrag erklärt, was die Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Oberbayern Ost alles macht. Könnten Sie das bitte für alle, die es noch nicht gehört haben, noch einmal erklären?
Frau Dr. Harrecker: Wir beraten und unterstützen derzeit ca. 90 Gymnasien in unterschiedlichsten schulrechtlichen Belangen. Das reicht von schulrechtlichen Fragen über Schulbau oder die Schulplatzversorgung, also, dass jedes Kind sicher einen Schulplatz bekommt. Außerdem beraten wir Eltern, wenn es Nachfragen schulischer Art gibt. Zudem koordinieren wir schulübergreifende Aufgaben, etwa beim Abitur jedes Jahr.
MiNe: Wie sind Sie zu Ihrem Job gekommen?
Frau Dr. Harrecker: Ich bin eigentlich normale Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. In meiner Junglehrerzeit hatte ich mit meiner jetzigen Tätigkeit dann Kontakt und nachdem ich noch etwas anderes beruflich gemacht habe, habe ich mich auf die Stelle beworben, weil sie mich interessiert hat und habe sie schließlich erhalten.
MiNe: Also wollten Sie ursprünglich Lehrerin werden. War das auch in Ihrer Kindheit schon Ihr Berufswunsch?
Frau Dr. Harrecker: In der Schulzeit wollte ich Journalistin werden und war deswegen auch in der Schülerzeitung. Als ich Abitur gemacht hatte, wollte ich Geschichte studieren und bin schließlich Geschichtslehrerin geworden. Meinen heutigen Beruf kannte ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht, aber ich bin sehr zufrieden damit.
MiNe: Haben Sie Kinder, die vom Homeschooling betroffen waren? Und waren Sie und Ihre Familie stark von Corona betroffen?
Frau Dr. Harrecker: Ich habe keine Kinder, daher hat mich Homeschooling nicht betroffen, allerdings habe ich zwei Neffen, die im Homeschooling waren. Glücklicherweise waren wir auch nicht besonders stark von Corona betroffen. Ich hatte am Anfang auch Sorge, dass ich krank werde und habe versucht, das, so gut wie möglich, zu vermeiden. Tatsächlich treffe ich immer noch wenig Menschen, da ist so etwas wie heute eine schöne Ausnahme. Ich musste auch zum Teil von zu Hause aus arbeiten, aber zum Glück ist keiner aus meinem Umfeld krank geworden.
MiNe: Sie erwähnten, dass der Festakt heute eine schöne Ausnahme war. Wie sehr haben Sie große, öffentliche Veranstaltungen während der Coronakrise vermisst?
Frau Dr. Harrecker: Ich habe das schon sehr vermisst, aber habe ich bewusst versucht, das nicht so wahrzunehmen. Stattdessen bin ich viel in die Natur gegangen, was ich auch später beibehalten möchte.
MiNe: Um nochmal auf die Schule zurückzukommen, wie hat sich Schule allgemein seit Ihrer Kindheit verändert?
Frau Dr. Harrecker: Es hat sich vieles verändert, seit meiner Kindheit hat sich Schule sehr modernisiert. Außerdem gab es damals keine Ganztagsschule, sondern es war einfach um eins aus, was ich ganz schön fand. Was aber gleich geblieben ist und man heute auch sehen konnte, ist, dass Schule auch Spaß machen kann und was engagierte Schüler auf die Beine stellen können – so etwas wie die Schülerzeitung.
MiNe: Wir danken Ihnen für das Interview.
Das Interview führten Juliane und Nike