Wasser – Umgang mit Ressourcen

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Wasser sparen – Warum? Wasser ist seit Beginn der Evolution ein kostbares Gut! Das meiste Wasser verbrauchen wir indirekt. Können wir unser Konsumverhalten überdenken? Ein paar Beispiele und Tipps für ein erfolgreiches Umdenken reichen oftmals schon aus. Aber was ist eigentlich grünes, blaues, graues und virtuelles Wasser? Das lässt sich einfach erklären:

Grünes Wasser: Damit ist das Regenwasser gemeint. Es stammt aus Niederschlägen und wird im Boden gespeichert. Es dient dem Wachstumsprozess der Pflanzen. Natürlich fällt die Höhe der Niederschläge je nach Region und Klimazone unterschiedlich aus. Schwere Schauer und Gewitter sind allerdings für das Pflanzenwachstum wenig nützlich, da das Wasser abfließt und fast keine Möglichkeit hat, in den Boden zu versickern.

Blaues Wasser: Damit ist Süßwasser, wie es in Seen und Flüssen vorkommt, gemeint. Grundwasser gehört natürlich auch dazu. Dieses Wasser wird für die Herstellung von verschiedenen Produkten genutzt und wird nicht mehr in ein Gewässer zurückgeführt. Es dient auch der Landwirtschaft zur künstlichen Bewässerung.

Graues Wasser:  Damit ist die Wassermenge gemeint, die während einer Produktion von Gütern so stark verunreinigt wird, sodass man diese nicht mehr verwenden kann. Des Weiteren ist als graues Wasser auch die Menge an Wasser zu bezeichnen, die benötigt wird, um das verschmutzte Wasser zu reinigen oder zu neutralisieren.  Ursachen für verschmutztes Wasser könnten Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel sein.             

Virtuelles Wasser: Setzt sich aus grünem, blauem und grauem Wasser zusammen. Virtuelles Wasser ist das Wasser, das zur Herstellung von Lebensmitteln und Gegenständen in allen Herstellungsschritten benötigt wird. Nur in einem sehr geringen Teil wird es im hergestellten Produkt selbst gespeichert. Obst und Gemüse müssen bewässert und gedüngt werden. Das Huhn, dessen Fleisch wir essen, braucht Futter, das ohne Wasser nicht wachsen kann. Die Hühnerställe müssen gereinigt werden, dazu wird natürlich auch Wasser benötigt. Auch für die Herstellung von Papier, Akkus, Stühlen, Kraftfahrzeuge und Handys ist Wasser unumgänglich.

Der Wasser-Fußabdruck: Schon gewusst?

Ein Wasserfußabdruck beschreibt die Wassermenge, die für die Herstellung von Gütern verwendet wird, die man selber konsumiert. Mit jedem Wasserverbrauch hinterlassen wir Menschen Spuren in der Natur.

Der europäische / deutsche / weltweite Wasserfußabdruck sieht im Vergleich folgendermaßen aus:

Deutscher Wasserfußabdruck: (Quelle www.wwf.de) (circa Angaben)

 interner Verbrauch (km³/Jahr)externer Verbrauch (km³/Jahr)Gesamt (km³/Jahr)Anteil (in %)
Landwirtschaft55,761,9117,673,7%
industrielle Produkte18,8417,5636,422,8%
Haushalt5,55,53,40%
Gesamt (km³/Jahr)80,079,5159,5100%
Prozent von Gesamt50%50%100% 

*interner Verbrauch: Wasserverbrauch für die Produktion von Waren, die in Deutschland konsumiert werden.

*externer Verbrauch: Wasserverbrauch in anderen Ländern für die Produktion von Waren, die in Deutschland konsumiert werden.                   

Der deutsche Wasser-Fußabdruck für landwirtschaftliche Produkte beläuft sich auf 117,6 km³/Jahr. Der interne Wasser-Fußabdruck liegt mit 55,7 km³/Jahr etwas unter dem externen Wasser-Fußabdruck für Landwirtschaftsprodukte, der bei 61,9 km³ liegt. Um sich in etwa vorstellen zu können, wie viel Wasser das ist: der drittgrößte See Europas, der Bodensee, hat ein Gesamtvolumen von etwa 48 km³.

Pro Einwohner Deutschland bedeutet diese Aufstellung folgendes:

Insgesamt werden jährlich 117,6 km³ Wasser in der Landwirtschaft eingesetzt, 36,4 km³ werden für die Herstellung von industriellen Produkten benötigt und nur 5,5 km³ werden pro Jahr im Haushalt genutzt. Auf die Bevölkerung umgerechnet ergibt sich daraus ein Verbrauch von 5.288 Litern für jeden Deutschen am Tag – das sind fast 27 gefüllte Badewannen – ein unglaubliches Ergebnis.

Der durchschnittliche Wasser-Fußabdruck in Europa liegt bei ca. 5.000 Litern pro Person, der weltweite Wasser-Fußabdruck liegt hingegen bei ca. 3.800 Litern pro Person. Das ist eine enorme Menge, die auf jeden Fall reduziert werden muss.

Welche Möglichkeiten gibt es, das kostbare Gut Wasser zu sparen? Hier einige Tipps:

  • Ein ausgiebiges Vollbad benötigt im Schnitt ca. 140 Liter Wasser, währenddessen beim Duschen im Schnitt nur ca. 15 Liter pro Minute verbraucht werden.  Wenn hier also nur fünf Minuten geduscht werden und am besten noch beim Einseifen das Wasser abgestellt wird, werden ca. 30 % Wasser gespart.  Somit lässt sich der Verbrauch deutlich reduzieren.
  • Beim Zähneputzen kann ebenfalls Wasser gespart werden: Zähneputzen bei laufendem Wasser bedeutet einen Verbrauch von ca. 5 Liter/Minute. Zähneputzen mit einem gefüllten Zahnbecher hingegen verbraucht 0,2 Liter.
  • Im Sommer den Garten gießen, bedeutet eine große Menge an Wasserverbrauch. Im Durchschnitt benötigt man für die Bewässerung des heimischen Gartens ca. 20.000 Lite pro Jahr. Verwendet man anstelle dessen das in einer Regentonne gesammelte Regenwasser, ist der Verbrauch gleich null!
  • Geschirrspül- und Waschmaschine sollten immer ganz gefüllt sein.
  • Bei der Toilettenspülung die Spartaste benutzen.

Mein persönlicher Wasser-Fußabdruck beträgt ca. 2.522 Liter/Tag – hier sind auf jeden Fall Einsparungen möglich.

Wasser-Fußabdruckberechner: http://aquapath-project.eu/calculator-ge/calculator.html

Trinkwasser in Deutschland

Es gibt in Deutschland unterschiedliche Quellen, aus denen Trinkwasser gewonnen wird. Der größte Anteil stammt aus dem Grundwasser. Grundwasser entsteht zum größten Teil durch Niederschläge, die im Boden versickern aber auch wenn Wasser aus Flüssen und Seen durch Erdspalten in den Untergrund abfließen. Grundwasser wird durch Brunnen aus über 400 Metern Tiefe gewonnen.

Ebenfalls werden Wasser aus Oberflächengewässer und aus Quellwasser zu Trinkwasser verarbeitet.

Bis wir allerdings sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn verwenden können, muss es zuerst aufbereitet werden. Das geht folgendermaßen:

Das Grundwasser wird in Wasserwerken mit chemischen und physikalischen Mitteln zu Trinkwasser aufbereitet. Das ist natürlich in der deutschen Trinkwasserverordnung genau geregelt. (TrinkwV 2001)

Selbstverständlich hängt es davon ab, aus welcher Quelle das Wasser stammt. Grundwasser muss auch Stationen wie Sand- oder Kiesfilter durchlaufen, da es im Erdbereich liegt. Das aufbereitete Trinkwasser verlässt das Wasserwerk und fließt durch ein weit verbreitetes, unterirdisches Rohrnetz bis hin zum Wasserhahn des Verbrauchers in den eigenen vier Wänden. 

Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist als sehr gut zu bezeichnen. Die Qualität wird dabei ständig und regelmäßig streng kontrolliert.

Weltweit entwickelt sich das Trinkwasser immer mehr zu einem knappen, lebensnotwenigem Gut. In Deutschland hingegen haben wir Wasserressourcen langfristig sicher, auf die wir uns sehr gut aufpassen müssen. Hier ist jeder von uns angesprochen. Einfache Möglichkeiten unsere „Quelle des Lebens“ zu schützen:

  • Im Garten sollte auf chemische Pflanzenschutzmittel ganz und gar verzichtet werden.
  • Putzwasser gehört in die Toilette und nicht, wie ich auch schon öfters gesehen habe, in den Straßengully. Denn Gullys sind oftmals nur an die Regenwasserkanalisation angeschlossen, das Wasser fließt dann von dort aus ungeklärt in Bächen und Flüssen.
  • Alte Medikamente dürfen auf keinen Fall über die Toilette oder Ausguss entsorgt werden. Manche darin enthaltenen Wirkstoffe können nämlich in den Kläranlagen nicht abgebaut werden. Viele Apotheken entsorgen alte Medikamente sachgemäß.
Toilette kein Mülleimer ≈ Veolia Wasser Deutschland GmbH

Speisereste, Hygieneartikel oder Farbreste gehören ebenfalls nicht in die Toilette, sondern zum Rest- oder Sondermüll.

Zum Schluss möchte ich noch auf die Wasserhärte eingehen und was ist damit eigentlich gemeint?

Wasserhärte beschreibt den Anteil von Kalzium-Ionen und Magnesium-Ionen im Wasser. Die Wasserhärte hängt von den verschiedenen Bodenschichten (Gesteine und Geröll im Erdreich) ab.  Hierbei lösen sich Kalzium und Magnesium ab und gelangen mit dem durchgesickerten Wasser ins Grundwasser. Die Eigenschaft des Wassers wird am Gehalt von Kalzium- und Magnesiumsalzen gemessen. Je höher dessen Anteil ist, desto härter ist das Wasser. Kalzium und Magnesium sind sozusagen für den Härtegrad des Wassers verantwortlich.

Allerdings bedeutet der Härtegrad keine Qualitätseinschränkung.

Ein deutscher Härtegrad wird als 1° dH bezeichnet und entspricht 10 mg Kalziumoxid oder 7,19 mg Magnesiumoxid pro Liter Wasser.

Die Wasserhärte wird in drei Bereichen unterteilt:

HärtebereichMillimol Calciumcarbonat je Liter°dH (Grad deutscher Härte)
weichweniger als 1,5weniger als 8,4 ° dH
mittel1,5 bis 2,58,4 bis 14 °dH
hartmehr als 2,5mehr als 14 °dH

Die Wasserhärte in unserer Region rund um München (Alpenvorland) liegt zwischen 13,6 und 18,1 Grad deutscher Härte (dH). Im Durchschnitt liegt der Wert bei 15,8 ° dH und ist somit als „hart“ zu bezeichnen.

Die durchschnittliche Wasserhärte in ganz Deutschland liegt bei 16,6 ° dH und ist ebenfalls in der Kategorie „hart“.

              Wasserhärte und Waschmaschine – was sollte man beachten?

Generell wird bei hartem Wasser mehr Waschpulver benötigt als bei weichem Wasser. Schuld ist die chemische Reaktion, die zwischen Wasser und Waschpulver während des Waschvorgang abläuft.

Ist die Wasserhärte bekannt, ist auf die Waschmitteldosierung zu achten. Dies ist relativ einfach zu handhaben. Auf jeder Waschmittelverpackung gibt es eine abgedruckte Tabelle. Sie zeigt die jeweiligen Härtegrade an und die dazu passenden Dosierungen des Waschmittels bei entsprechender Verschmutzung der Wäsche.

Durch das Erhitzen von „hartem“ Wasser entsteht Kalk. Dieser Kalk hält sich hartnäckig an den Heizstäben der Waschmaschine. Zitronensäure und Essig zählen zu den klassischen Hausmitteln gegen Kalk und sind dazu noch umweltfreundlich – mit Wasser verdünnt werden sie zum Entkalken einfach direkt in die Waschtrommel gegeben.

Mein ausführlicher Artikel „Wasser – Umgang mit Ressourcen“ soll dazu beitragen, dass jeder von uns versteht was Wasser bedeutet und mithelfen kann, unsere Umwelt und unser Wasser so zu schützen, damit die nächsten Generationen keine Nachteile zu erwarten haben.

Julian, 9f

Quellen Informationen:                                                                                         Quellen Bilder:

www.umweltbundesamt.de                                                                                 Blumenwiese: www.haus.de

www.wwf.de; www.bzfe.de                                                                                   Bewässerung Land:

www.landwirtschaft-heute.de

www.verbraucherzentrale.de                                                                              

www.wasserhaerte.de; www.ntv.de                                                                    

www.naturfreunde.de; www.swm.de                                                                  Toilette: www.service.veolia.dewww.regenwald-schuetzen.orgwww.praxistipps.focus.de

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