Weihnachtsbräuche

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Das Datum des Weihnachtfestes: 

Ihr kennt wahrscheinlich alle die Geschichte von der Geburt Jesu. Habt ihr euch aber schon einmal gefragt, woher man weiß, dass Jesus am 25. Dezembers geboren ist? Die Antwort ist: Man weiß es nicht. In der Bibel gibt es keinerlei Anhaltspunkte; früher lag Weihnachten oft im Frühling, da zum einen, da Jesu Tod auch im Frühjahr war, zum anderen, da auf dem Osterkanon des Hippolyt (die älteste Ostertabelle) am Mittwoch, 2. April 223 n. Chr. „genesis Christi“, „die Schöpfung Christi“ angegeben ist. Dennoch feiern wir Weihnachten im Winter, nicht im Frühjahr. Das liegt wahrscheinlich daran, dass am 25. Dezember die alten Römer den Tag des „sol invictus“, „des unbesiegbaren Sonnengotts“ feierten. Auch andere Religionen feierten an dem Tag die Wintersonnenwende. Heute ist diese zwar schon am 21. Oder 22. Dezember, damals hatte man aber einen anderen Kalender, so fiel die Sonnenwende auf den 25. Dezember. Es ist also gut möglich, so gehen Historiker und Theologen heute davon aus, dass das christliche Weihnachtsfest nur das heidnische verdrängt hat. 

Adventskranz: 

Wahrscheinlich kennt ihr auch alle den Adventskranz, an dem jeden Adventssonntag eine Kerze mehr angezündet wird. Den Adventskranz erfunden hat wohl Johann Winrich Hichern, ein evangelischer Pfarrer aus Hamburg. Dort leitete er ein Kinderheim, das „Raue Haus“. Da er den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten vereinfachen wollte, steckte er 1839 auf ein Wagenrad 20 bis 24, je nach Länge der Adventszeit, rote kleine Kerzen, diese standen für die Werktage, und 4 große weiße Kerzen, für die Sonntage. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze angezündet, so dass jeden Tag der Raum heller und wärmer wurde. Das Licht und die Wärme symbolisierten übrigens die Geburt Jesu. Kurze Zeit später wurde der Kranz mit Tannenzweigen geschmückt und er verbreitete sich, allerdings wird in den meisten Haushalten nur nach an Sonntagen eine weitere Kerze entzündet. 

Adventskalender: 

Ihr kennt jetzt schon die Geschichte des Adventskranzes und könnt so vielleicht verstehen, dass sich für die meisten christlichen Kinder das Warten auf Weihnachten sehr lange anfühlte. Damals hatte man neben dem Adventskranz, der häufig bei den Familien nur aus 4 Kerzen für die Adventssonntage besaß, Adventskerzen, auf welchen 24 Striche aufgemalt waren und jeden Tag ein Stück weiter abbrannte oder eine Adventsuhr mit 24 Feldern einem Zeiger, der jeden Tag um ein Feld vorgerückt wurde. Eine andere Möglichkeit war, dass im Haus mit Kreide 24 Striche aufgemalt wurden und ein Kind dufte täglich einen Strich wegwischen. Angeblich hatte eine Mutter aus Maulbronn, die Stadt liegt in Baden-Württemberg, eine Idee: Sie nähte für ihren Sohn Gerhard Lang auf einen nummerierten Karton 24 Gebäckstücke auf. An jedem Tag durfte er eines essen. Als er Erwachsen war, entwarf er selbst 1904 einen Adventskalender mit Bildern und Texten. Dieser hatte zwar noch keine Türen, man musste die auf ein separates Papier gedruckte Sprüche und Bilder auf einen größeren Karton kleben, doch den Kindern gefiel es. Nach einigen Jahren steckte er in die Kalender auch Schokolade. 

Christbaum: 

Die Tradition, Christbäume im Haus aufzustellen, ist noch recht jung. Erst um 1800 holten sich vor allem protestantische Familien die Nadelbäume ins Haus (damals war für Katholiken die Krippe das wichtigste Weihnachtsrequisit). Davor wurde der Weihnachtsbaum im Freien aufgestellt. Deshalb hießen sie auch „Weihnachtsmai“. Die erste Erwähnung eines Christbaumes war im Jahre 1419: In dem Freiburger Heilig-Geist-Spital wurde er mit Süßigkeiten behängt und die Kinder durften ihn an Neujahr „ernten“. Doch erst als es durch die Aufforstung vermehrt Tannen- und Fichtenwälder gab, konnten sich auch die einfachen Leute einen Baum aufhängen (ja, man hängte früher wirklich die Bäume an die Decke statt sie aufzustellen) -zuvor hat man sich mit Zweigen begnügt. Das Symbol bleibt gleich: Das Grün stand schon immer für Hoffnung, Gesundheit und neues Leben. 

Weihnachtsmann und Christkind: 

Obwohl beide die gleiche Aufgabe haben, nämlich die Geschenke an die Kinder zu verteilen, haben sie doch eine unterschiedliche Geschichte.  

Der Weihnachtsmann: Auch wenn er eine Mischung unterschiedlicher Bräuche ist, ist seine Ursprungsfigur wohl der Heilige Nikolaus, der für seine Barmherzigkeit und sein Beschenken bekannt war und ist. 1821 erschien eine erste Illustration von einem Unbekannten in dem Gedicht „Old Santeclaus with Much Delight“. 1835 kommt das Bild vom Weihnachtsmann auch in dem Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ von Hoffmann von Fallersleben an. In dieser Zeit löst sich das Bild vom Weihnachtsmann auch langsam von dem Bild des Heiligen Nikolaus und des Christkinds, bis er die typischen Tribute, die wir heute kennen, erhielt. Bekannt wurde er durch eine Werbekampagne von Coca-Cola. 

Das Christkind: Ob Martin Luther das Christkind wirklich erfunden hat, ist zwar umstritten, allerdings spielte das Schenken für ihn eine große pädagogische Rolle. Da er aber allerdings gegen die Verehrung von Heiligen war, und man früher die Geschenke am 6. Dezember bekam, führte er eine andere Figur ein: der Heilige Christ, der anfangs nur in den evangelischen Familien übernommen wurde. Wahrscheinlich symbolisiert der Heilige Christ aber nicht Jesus Christus, sondern eine engelähnliche Gestalt. Sicher ist aber, dass er die Rolle des Bringens der Geschenke übernahm, heutzutage ist es aber vor allem in den südlichen, überwiegend katholischen Regionen Deutschlands vorzufinden.               

Quellen: 

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